Gemeinsam das Wissen erweitern
Dank der Digitalisierung der Dokumente können Häftlingsschicksale heute einfacher geklärt werden. Leider werden jedoch immer Ungewissheiten bleiben. Die Archive sind deshalb für jeden Hinweis dankbar, mit dem sie die Informationen in den Datenbanken ergänzen können.
Was die Mitarbeiter*innen der Gedenkstätten zu einzelnen Häftlingen wissen, beruht zum größten Teil auf den Dokumenten der Lagerverwaltungen - etwa Karteikarten, Zugangsbücher und Transportlisten. Da die SS bei der Räumung der Lager gegen Kriegsende viele Unterlagen vernichtet hat, ist die Überlieferung äußerst lückenhaft. Oft ist auch nicht bekannt, ob ein Häftling den Krieg überlebt hat. Häufig sind es Angehörige, die mit ihrer Archivanfrage diese wichtige Information übermitteln.
Auch wenn wenige Unterlagen vorliegen, möchten die Gedenkstätten die Erinnerung an die Opfer bewahren. Von den meisten Häftlingen existiert jedoch nicht einmal ein Bild und in den Dokumenten der Täter erscheinen sie als bloße Objekte. Wenn Angehörige Fotografien, Briefe oder persönliche Dokumente schicken, so geben sie den Verfolgten und Ermordeten ein Gesicht.
Schon Scans und Kopien helfen den Gedenkstättenarchiven. Natürlich können ihnen aber auch Nachlässe anvertraut werden. Die Archivar*innen tragen Sorge, dass die Objekte und Dokumente konservatorisch bestmöglich für nachfolgende Generationen bewahrt werden.